Suizidprävention
Zahlen und Fakten zur Situation in der Schweiz
- Jeden Tag sterben in der Schweiz etwa 3 Menschen durch Suizid.
- Mehr als 50% der Personen, die einen Suizidversuch unternommen haben, werden danach nicht von Fachpersonen betreut.
- Zwei von drei Personen suchen bei Suizidgedanken keine professionelle Hilfe.
- Bei jungen Frauen hat sich die Häufigkeit von Suizidgedanken in den letzten fünf Jahren verdoppelt und die Zahl der Hospitalisierungen steigt stetig an.
Quelle: Obsan 2023
Die Problematik verstehen
“
Es sollten national mehr Anstrengungen unternommen werden, um Interventionen zur Suizidprävention in die Grundversorgung zu integrieren.
PD Dr. phil. Anja Gysin-Maillart
Zahlreiche nationale und kantonale Akteur*innen koordinieren sich untereinander und entwickeln präventive Interventionen und spezifische Methoden, damit Patient*innen und ihre Angehörigen leichter Hilfe finden und eine angemessene Beratung, Therapie und Betreuung in Anspruch nehmen können. Parallel dazu werden Kampagnen und Interventionen zur Förderung der psychischen Gesundheit durchgeführt.
Die Zwischenbilanz des Nationalen Aktionsplans Suizidprävention im Jahr 2021 ist positiv, aber es sind noch viele Anstrengungen nötig, um das angestrebte Ziel zu erreichen.
Unterstützung von Projekten zur Suizidprävention durch Gesundheitsförderung Schweiz
Im Jahr 2020 hat Gesundheitsförderung Schweiz eine Projektausschreibung lanciert, die suizidgefährdete Patient*innen und ihre Angehörigen bei der Entlassung aus dem Spital unterstützen soll, um Suizid(versuche) und neue Hospitalisierungen zu reduzieren.
Von 2021 bis 2025 werden vier Projekte mit insgesamt rund 6,5 Millionen Franken unterstützt. Diese hohe finanzielle und personelle Investition bietet die Chance, neues, für die Praxis relevantes Wissen zu generieren und Referenzmodelle zu entwickeln. Damit wird ein Beitrag zum fünften Ziel des Nationalen Aktionsplans Suizidprävention geleistet: «Suizidgefährdete Menschen auf ihrem Weg zur Genesung wirksam unterstützen» (BAG, GDK, GFCH, 2016). Die Projekte ergänzen die konservative klinische Behandlung.
Die von uns geförderten Suizidpräventionsprojekte
Die unten aufgeführten Projekte werden seit 2021 für eine Dauer von vier Jahren im Rahmen der Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung (PGV) unterstützt. Sie werden von einem spezialisierten PGV-Team sowohl bei der Umsetzung ihrer präventiven Interventionen als auch bei der Entwicklung ihres Netzwerks begleitet. Die Evaluationen werden im Laufe des Jahres 2025 veröffentlicht.
Projekt «SERO – Suizidprävention: Einheitlich Regional Organisiert»
Ziel von SERO ist es, das Selbstmanagement bei Suizidgefährdung zu optimieren, die Selbstwirksamkeit von suizidgefährdeten Personen und ihren Angehörigen zu erhöhen und eine koordinierte und vernetzte Betreuung durch Fachpersonen in der Region zu fördern.
Projekt «ASSIP flex»
Ziel des Projektes ist es, Menschen, die einen Suizidversuch hinter sich haben und bisher nicht erreicht werden konnten, die wirksame Kurzpsychotherapie ASSIP (Attempted Suicide Short Intervention Program) im häuslichen Umfeld anzubieten. Darüber hinaus sollen Netzwerke gestärkt und neue Schnittstellen in der Versorgung geschaffen werden.
Projekt «Stop suicide»
Unterstützungsressourcen
Diese Unterstützungsressourcen stehen allen zur Verfügung:
- Die Dargebotene Hand: www.143.ch
- www.reden-kann-retten.ch
- www.santepsy.ch
- www.wie-geht-es-dir.ch
Spezifisch für Jugendliche :
- Pro Juventute: www.147.ch
- www.feel-ok.ch