Projekt «ASSIP Home Treatment» (neu: «ASSIP flex»)
Eckdaten zum Projekt
Vertragspartner
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitäre Psychiatrische Dienste (UPD) Bern, Poliklinik
Murtenstrasse 21
3008 Bern
Konsortiumspartner
- Medizinische Fakultät, Berner Institut für Hausarztmedizin
- Centre hospitalier universitaire vaudois
- Centre Neuchâtelois de Psychiatrie
- Sanatorium Kilchberg Kanton Zürich
- Psychatrische Universitätsklinik Zürich, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
- Inselspital
- Gesundheitsdirektion Zürich
- Die Dargebotene Hand
- Spitex Verband Kanton Bern
- Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie
- Nebelmeer
Laufzeit
- 01.01.2021 – 31.12.2024
Gesamtbudget
- CHF 1'595'200.–
Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz
- CHF 1'500'000.–
Themenbereiche
- Psychische Gesundheit
- Non-communicable Diseases (NCDs):
- Suizidprävention
Prioritäre Interventionsbereiche
- Schnittstellen
- Kollaboration
- Selbstmanagement
- Aus-, Weiter- und Fortbildung
Förderbereich
- III: Ausschreibung zu einem spezifischen Thema
Zusammenfassung
Das Präventionsprojekt ASSIP Home Treatment bringt eine suizidspezifische Intervention zu den Menschen nach Hause, bindet das Helfernetz mit ein und schult wichtige Schlüsselpersonen nachhaltig. Im Fokus steht die Reduktion des Suizidrisikos bei Betroffenen, die bis anhin nicht erreicht wurden. Dabei sollen betreuende Angehörige und wichtige Gesundheitsfachpersonen mit einbezogen werden.
Hierfür soll die in Bern entwickelte Kurzintervention Attempted Suicide Short Intervention Program (ASSIP) für schwer erreichbare Patienten neu mobil angeboten werden. ASSIP beinhaltet drei Sitzungen mit einem anhaltenden Briefangebot (https://assip.ch/assip-in-a-nutshell.shtml). Es konnte aufgezeigt werden, dass ASSIP sowohl das Risiko für weitere suizidale Handlungen um 80% reduziert als auch Rehospitalisationen vermindert und gleichzeitig 96% kosteneffektiver als die reguläre Behandlung ist.
Das niederschwellige Angebot ASSIP soll neu bei Patientinnen und Patienten zu Hause durchführt werden. Dadurch wird die Versorgung einer bisher nicht erreichten Risikopopulation deutlich verbessert. Neu wird das Netzwerk ambulanter Gesundheitsakteure wie beispielsweise die Hausärzte, Spitex, Angehörigenorganisationen und Notfallmediziner gestärkt. Zudem wird das Helfernetz über Notfallpläne aktiv in die Nachsorge eingebunden. Dabei wird auf eine verbesserte Kommunikation an den Schnittstellen gesetzt und der Übergang zwischen Spital und Grundversorgung für Risikopersonen gesichert. Bei der Ausgestaltung des Angebots werden auch die konkreten Bedürfnisse der Betroffenen einfliessen.
Durch gezielte Schulung, Lernmaterial und Schnittstellenmanagement wird Suizidprävention nachhaltig einer breiteren Population zugänglich gemacht. ASSIP ist als klinisches Angebot bereits in den beteiligten Partnerkantonen implementiert. Die Erweiterung auf das mobile ASSIP Home Treatment Modell ist gut realisierbar und kann nachhaltig auf weitere Kantone übertragen werden.