Gesundheitsförderung und Prävention

Förderung der regelmässigen Bewegung

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Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil für ein gesundes Leben – von der Schwangerschaft bis ins hohe Alter. Sie hilft, nichtübertragbare Krankheiten zu vermeiden, verbessert aber auch die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Bei Kindern und Jugendlichen fördert sie Konzentrationsfähigkeit und schulische Leistungen, im Alter trägt sie insbesondere zum Erhalt einer selbständigen Lebensweise und zur Reduktion von Stürzen bei. Es gibt vielfältige Massnahmen zur Förderung von regelmässiger Bewegung, die sich in jedem Alter und für jedes Aktivitätslevel auszahlen.

Im Fokus


Jede Bewegung zählt!


Jede Bewegung zählt – dies ist die Hauptbotschaft der Schweizer Bewegungsempfehlungen. Bewegung umfasst nämlich mehr als nur Sport. Sie wird definiert als «alle Aktivitäten des Körpers, welche die Herzfrequenz erhöhen, die Muskeln beanspruchen und Kalorien verbrauchen». Das beinhaltet auch Alltagsaktivitäten wie Garten- oder Haushaltsarbeit, Spazieren oder Treppensteigen. Vielfach geht es darum, genau solche alltägliche Aktivitäten zu fördern. Für Menschen, die zuvor kaum aktiv waren, ist leichte Aktivität oft motivierender, weil sich diese Intensität gut anfühlt. Dieses Wohlbefinden während der Aktivität ist entscheidend dafür, ob eine Bewegung beibehalten wird. Jede Bewegung ist besser als keine – und es ist nie zu spät, den ersten Schritt zu tun.


Ein bewegungsfreundliches Umfeld schaffen


Die raumplanerische Gestaltung von Gemeinden und Städten hat einen direkten Einfluss auf das Bewegungsverhalten der Menschen. So laden beispielsweise öffentliche Grünflächen die Bevölkerung dazu ein, sich draussen aufzuhalten und zu bewegen. Die Schaffung von sicheren Fuss- und Radwegen, die Öffnung von Sportplätzen und Schulanlagen und die Sicherung gut zugänglicher Naherholungsgebiete sind beispielhafte Massnahmen für die Schaffung eines bewegungs- und begegnungsfreundlichen Umfelds.


Gemeinsam aktiv sein


Soziale Unterstützung ist ein wichtiges Element für die Förderung körperlicher Aktivität: Bewegung kann leichter fallen, wenn man ihr in einer Gemeinschaft nachgeht, wenn vor und nach der Aktivität Gespräche möglich sind und wenn man sich gegenseitig motiviert. Die Organisation von Gruppenangeboten oder Veranstaltungen machen Bewegung zu einem gemeinsamen Erlebnis und helfen dabei, Freude an der Bewegung zu finden.


Lebensphasenspezifische Bedürfnisse und Settings berücksichtigen


Entscheidend für die Entwicklung wirksamer Programme ist, die sich verändernden Motive und Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe rund um Bewegung zu kennen – also beispielsweise die Gründe dafür, weshalb jemand körperlich aktiv ist oder eben nicht. Einblick in diese Motive in verschiedenen Lebensphasen geben die Bewegungskapitel der Grundlagenberichte von Gesundheitsförderung Schweiz.

Ebenfalls ist es wichtig, Massnahmen in geeigneten Settings durchzuführen. Für Kinder und Jugendliche ist die Schule ein besonders wichtiges Setting, um einen aktiven Lebensstil zu fördern. Die einfache Erreichbarkeit der Zielgruppe sowie der Zugang zu Infrastrukturen für körperliche Aktivität gehören zu den Stärken des schulbasierten Ansatzes. Es gibt zudem viele schulbasierte Projekte zur Förderung von Bewegung, deren Wirksamkeit gut belegt ist (z.B. fit4future, Gorilla, Bike2School, Schule bewegt).

Im Alter spielt das Setting Gemeinde eine bedeutende Rolle. Lokale und gut erreichbare Angebote wie Spazier- oder Wandergruppen oder Kurse und Trainings zur Sturzprävention (www.sichergehen.ch) gehören zu beispielhaften Massnahmen in dieser Lebensphase. Auch die Gestaltung der baulichen Umgebung ist wichtig, damit die Mobilität auch für ältere Menschen sicher und einladend ist. Treffpunkte, Geschäfte oder öffentliche Verkehrsmittel sollten leicht zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit dem Rollstuhl erreichbar sein. So kann insgesamt die Alltagsaktivität der älteren Menschen erhalten bleiben.


Bewegung ist entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden – sie kann helfen, dem Leben Jahre und den Jahren Leben hinzuzufügen.

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor

Kampagnen

«sicher stehen – sicher gehen»

Jährlich stürzen in der Schweiz über 86'000 Menschen im Alter 65plus, mit teils gravierenden Folgen. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung, Pro Senectute Schweiz, Gesundheitsförderung Schweiz und weitere Partner verstärken deshalb ihre Aktivität in der Sturzprävention mit der Kampagne «sicher stehen – sicher gehen». Sie motiviert ältere Menschen, Kraft und Gleichgewicht zu trainieren.


slowUp

Wir sind nationale Trägerin von slowUp – den motorfahrzeugfreien Erlebnistagen, die jährlich rund 500'000 Freizeitsportler*innen bewegen. Das Rezept: Man nehme etwa 30 km Strassen in einer attraktiven Landschaft, sperre sie einen Tag für den motorisierten Verkehr und sorge für ein vielseitiges Rahmenprogramm.


Publikationen von Gesundheitsförderung Schweiz


Projekte für Kinder und Jugendliche

Entdecken Sie von uns geförderte Projekte, welche zur Förderung von Bewegung bei Kindern und Jugendlichen beitragen. Einen Überblick über sämtliche empfohlene Projekte und Massnahmen liefert die Orientierungsliste 2022.

Projekte für ältere Menschen und Gemeinden

Entdecken Sie von uns geförderte Projekte, welche zur Förderung von Bewegung bei älteren Menschen oder im Setting Gemeinde beitragen. Einen Überblick über sämtliche empfohlene Projekte und Massnahmen liefert die Orientierungsliste 2022.

Projektevaluationen