Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung

Projekt «SomPsyNet»

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Prävention psychosozialer Belastungsfolgen in der Somatik: ein Modellprojekt zur kollaborativen Versorgung: In somatischen Akutspitälern weist rund ein Drittel der Patientinnen und Patienten auch psychosoziale Belastungen einschliesslich psychischer Störungen auf. Sie sollen künftig in einem schweregrad-gestuften und kollaborativen Versorgungs-Netzwerk aus vier grossen Basler Spitälern und wichtigen Playern der ambulanten Versorgung mit sekundär- und tertiärpräventiver Intention zum einen frühzeitig identifiziert, zum anderen bedarfsgerecht und koordiniert behandelt werden.

Eckdaten zum Projekt


Vertragspartner


  • Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt
    Abteilung Prävention
    Malzgasse 30
    4001 Basel
  • Universitätsspital Basel
    Klinik für Psychosomatik
    Hebelstrasse 2
    4031 Basel

Konsortiumspartner


  • Bethesda Spital
  • Felix Platter-Spital
  • St. Claraspital
  • Baselstädtischer Apotheker-Verband
  • Klinik Sonnhalde
  • Medizinische Gesellschaft Basel / Fachgruppe Psychiatrie und Psychotherapie
  • Patientenstelle Basel
  • Rheumaliga beider Basel
  • Schweizerische Herzstiftung
  • Service de psychiatrie de liaison, CHUV
  • Stiftung Rheinleben
  • Universität Basel, European Center of Pharmaceutical Medicine
  • Universität Basel, Institut für Pflegewissenschaft
  • Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
  • Universitäres Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel
  • Verband der Psychologinnen und Psychologen beider Basel
  • Verband der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten beider Basel
  • Vereinigung der psychosomatischen Ärztinnen und Ärzte der Region Basel
  • Zentrum Selbsthilfe
  • Spitex Basel
  • IV-Stelle Basel-Stadt
  • IV-Stelle Basel-Landschaft
  • Doc24.ch

Laufzeit


  • 01.01.2019 – 31.12.2022

Gesamtbudget


  • CHF 3'021'018.–

Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz


  • CHF 2'000'000.–

Themenbereich


  • Psychische Erkrankungen

Prioritäre Interventionsbereiche


  • Schnittstellen
  • Kollaboration
  • Aus-, Weiter- und Fortbildung
  • Neue Technologien
  • Neue Finanzierungsmodelle

Förderbereich


  • I: umfangreiches Projekt

Zusammenfassung

Patienteninnen und Patienten mit körperlichen Erkrankungen in Schweizer Akutspitälern sind häufig auch psychosozial belastet. Die Belastung wirkt sich negativ auf die Betroffenen aus, d.h. Patientinnen und Patienten verbleiben länger im Spital, werden häufiger rehospitalisiert, haben eine reduzierte Lebensqualität und verursachen im Schnitt um 28 % erhöhte Kosten.

Im Projekt SomPsyNet soll zur Prävention von psychosozialen Belastungen in somatischen Akutspitälern im Kanton Basel-Stadt ein «Stepped and Collaborative Care Model» (SCCM) im Rahmen eines sektorenübergreifenden Versorgungsnetzwerks aufgebaut und etabliert werden. Mit diesem Projekt gehen das Gesundheitsdepartment und das Universitätsspital zusammen mit dem Bethesda-, dem St. Clara- und dem Felix Platter-Spital sowie vielen ambulanten Playern der Basler Gesundheitsversorgung neue Wege. Ziel ist, Patientinnen und Patienten mit psychischen oder sozialen Belastungen bereits während des Spitalaufenthalts frühzeitig zu identifizieren und zeitnah geeignete Unterstützungsangebote zu vermitteln, um eine bedarfsgerechte und koordinierte Behandlung zu ermöglichen. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Zur Identifizierung belasteter Patientinnen und Patienten wird auf ein neuartiges digitales System zurückgegriffen, indem ein tablet-gestütztes Screening durchgeführt wird. Bei den psychosozial belasteten Patientinnen und Patienten wird unter Einbezug des psychosomatischen Konsiliar-/Liaison-Dienstes der individuelle Behandlungsbedarf abgeklärt. Noch während des Spitalaufenthaltes werden Schweregrad und geeignete Interventionen ermittelt, und es wird ggf. mit einer schweregradgestuften Behandlung begonnen bzw. eine ambulante Behandlung im Anschluss an den Spitalaufenthalt initiiert. Dazu werden die kantonal bereits bestehenden psychosozialen Behandlungsangebote mittels einer Online-Plattform vernetzt.

Dieses Versorgungsmodell und -Netzwerk ist eines der ersten seiner Art und weist einen Pioniercharakter auf. Die Patientinnen und Patienten profitieren dadurch von einer verbesserten Aussicht auf einen günstigen Verlauf und mehr Lebensqualität. Auf Seiten der Leistungserbringer sollen die Nutzung der Schnittstellen verbessert, die Netzwerkstrukturen für eine sektorenübergreifende Versorgung zwischen stationärer und ambulanter Medizin entwickelt und etabliert werden. Langfristig bietet die Implementierung dieses Vorsorgemodells und der Ausbau des Netzwerks die Gelegenheit, es auf andere Regionen der Schweiz zu erweitern und nachhaltig zu nutzen.

Kontaktperson

Christina Karpf

Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt
christina.karpf@bs.ch
+41 61 267 45 36