Gesundheitsförderung

Gesundheitsförderung für und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Bild: Jugendliche
Die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bezeichnet die Altersspanne ungefähr ab dem 13. bis etwa zum 25. Lebensjahr. Jugendliche und junge Erwachsene befinden sich in einer Lebensphase mit besonders vielen Veränderungen. Auch für die Gesundheitsförderung ist die Adoleszenz eine sensible Phase. Und es besteht Handlungsbedarf: Psychische Belastungen bei Jugendlichen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Übergewichtsprävalenz stagniert auf einem hohem Niveau. Studien belegen zudem eine Abnahme der Bewegung mit dem Übergang von der Kindheit zur Adoleszenz.

Da die Entwicklung des Gehirns erst mit 25 Jahren zum Abschluss kommt, besteht eine erhöhte Veränderbarkeit von Denk- und Verhaltensmustern. So bietet diese Zeit auch grosse Chancen für die Etablierung gesunder Gewohnheiten.

Im Fokus

Gesundheitsförderung ist vielschichtig und komplex – sie kann entsprechend auf verschiedenen Ebenen ansetzen. Aktuell empfehlen wir für die Gesundheitsförderung im Jugend- und jungen Erwachsenenalter insbesondere die folgenden Schwerpunkte:


Jugendliche und junge Erwachsene differenziert betrachten:


Ein wichtiger Faktor für die chancengleiche Gestaltung von Massnahmen ist die genaue Differenzierung der Zielgruppe. So ist zum Beispiel der Bewegungsmangel unter weiblichen Jugendlichen stärker ausgeprägt als unter männlichen. Auch in Bezug auf die psychische Gesundheit zeigen sich grosse Unterschiede nach Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung. Solche zielgruppenspezifischen Aspekte sollten in universellen Interventionen berücksichtigt werden. Bei Bedarf sollen spezifische Massnahmen für Subgruppen angeboten werden.


Selbstwirksamkeit fördern


Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung verfügen 16- bis 25-jährige über ein geringeres Mass an Selbstwirksamkeit. Das heisst, sie sind weniger überzeugt davon, dass sie gewünschte Handlungen aufgrund ihrer eigenen Kompetenzen erfolgreich bewältigen können. Gerade diese Ressourcen sind aber wichtig für die psychische Gesundheit sowie für die Motivation, sich regelmässig zu bewegen und sich ausgewogen zu ernähren.

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Übergänge als Zugang nutzen


Die Adoleszenz ist eine Lebensphase voller Übergänge. «Erste» Ereignisse wie der Auszug aus dem elterlichen Zuhause oder der Berufseinstieg nehmen einen wichtigen Stellenwert ein. Diese Lebensereignisse bieten einen effizienten Zugang zur Zielgruppe, den es für die Gesundheitsförderung zu nutzen gilt.


Beteiligten statt bevormunden


Wichtige Erfolgskriterien für gesundheitsförderliche Interventionen sind die Partizipation und die beziehungsgeleitete Arbeit. Jugendliche und junge Erwachsene sollten bereits in die Konzeption von Projekten und Programmen einbezogen werden – sie sollen daran teilhaben und mitbestimmen. Dies steigert sowohl die Akzeptanz als auch die Wirksamkeit von Interventionen.


Wollen Sie tiefer ins Thema eintauchen? Weitere Empfehlungen finden Sie im Grundlagenbericht «Gesundheitsförderung für und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen».

Publikationen


Projektevaluationen


Projekte

Entdecken Sie von uns geförderte Projekte für die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Einen Überblick über sämtliche empfohlene Projekte und Massnahmen liefert die Orientierungsliste 2022