Gesundheitsförderung für und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Da die Entwicklung des Gehirns erst mit 25 Jahren zum Abschluss kommt, besteht eine erhöhte Veränderbarkeit von Denk- und Verhaltensmustern. So bietet diese Zeit auch grosse Chancen für die Etablierung gesunder Gewohnheiten.
Im Fokus
Gesundheitsförderung ist vielschichtig und komplex – sie kann entsprechend auf verschiedenen Ebenen ansetzen. Aktuell empfehlen wir für die Gesundheitsförderung im Jugend- und jungen Erwachsenenalter insbesondere die folgenden Schwerpunkte:
Differenzierte Betrachtung nach Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung
Ein wichtiger Faktor für die chancengleiche Gestaltung von Massnahmen ist die genaue Differenzierung der Zielgruppe. So ist zum Beispiel der Bewegungsmangel unter weiblichen Jugendlichen stärker ausgeprägt als unter männlichen. Auch in Bezug auf die psychische Gesundheit zeigen sich grosse Unterschiede nach Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung. Solche zielgruppenspezifischen Aspekte sollten in universellen Interventionen berücksichtigt werden. Bei Bedarf sollen spezifische Massnahmen für Subgruppen angeboten werden.
Selbstwirksamkeit fördern
Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung verfügen 16- bis 25-jährige über ein geringeres Mass an Selbstwirksamkeit. Das heisst, sie sind weniger überzeugt davon, dass sie gewünschte Handlungen aufgrund ihrer eigenen Kompetenzen erfolgreich bewältigen können. Gerade diese Ressourcen sind aber wichtig für die psychische Gesundheit sowie für die Motivation, sich regelmässig zu bewegen und sich ausgewogen zu ernähren.
Übergänge als Zugang nutzen
Die Adoleszenz ist eine Lebensphase voller Übergänge. «Erste» Ereignisse wie der Auszug aus dem elterlichen Zuhause oder der Berufseinstieg nehmen einen wichtigen Stellenwert ein. Diese Lebensereignisse bieten einen effizienten Zugang zur Zielgruppe, den es für die Gesundheitsförderung zu nutzen gilt.
Beteiligten statt bevormunden
Wichtige Erfolgskriterien für gesundheitsförderliche Interventionen sind die Partizipation und die beziehungsgeleitete Arbeit. Jugendliche und junge Erwachsene sollten bereits in die Konzeption von Projekten und Programmen einbezogen werden – sie sollen daran teilhaben und mitbestimmen. Dies steigert sowohl die Akzeptanz als auch die Wirksamkeit von Interventionen.
Wollen Sie tiefer ins Thema eintauchen? Weitere Empfehlungen finden Sie im Grundlagenbericht «Gesundheitsförderung für und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen».
Publikationen
Faktenblatt 102 , 16.05.2024
Psychische Gesundheit von jungen Frauen
Bericht , 16.05.2024
Psychische Gesundheit von jungen Frauen
Bericht 9 , 10.11.2022
Gesundheitsförderung für und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Gesundheitsförderung für und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Leitfaden , 12.09.2023
Partizipation von Jugendlichen in Projekten der Gesundheitsförderung

Partizipation von Jugendlichen in Projekten der Gesundheitsförderung
Infografik , 30.11.2022
Wie können Jugendliche für Gesundheitsförderungsbotschaften erreicht werden?

Wie können Jugendliche für Gesundheitsförderungsbotschaften erreicht werden?
Faktenblatt 69 , 12.05.2022
Monitoring der Gewichtsdaten der schulärztlichen Dienste der Städte Basel, Bern und Zürich 2020/21

Monitoring der Gewichtsdaten der schulärztlichen Dienste der Städte Basel, Bern und Zürich 2020/21
Projektevaluationen
Faktenblatt 90 , 28.09.2023
Evaluation STOP SUICIDE – Workshops zur Prävention von Suizid bei Jugendlichen

Evaluation STOP SUICIDE – Workshops zur Prävention von Suizid bei Jugendlichen
Faktenblatt 78 , 30.01.2023
Evaluation «Schulnetz21» 2017–2021
Faktenblatt 68 , 11.04.2022
Evaluation GORILLA, 2020–2021
Faktenblatt 57 , 11.05.2021
Evaluation «Schule bewegt»
Faktenblatt 52 , 31.03.2021