Unser Engagement für eine gesündere Schweiz

Prävention in der Gesundheitsversorgung (PGV)

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Leiden vermeiden statt teuer behandeln: Wir engagieren uns für die Stärkung der Prävention in der Gesundheitsversorgung mit dem Ziel, die Lebensqualität und die Autonomie von Patient*innen zu fördern. Im Rahmen der Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung (PGV) unterstützen wir Interventionen in den Themenschwerpunkten nichtübertragbare Krankheiten (NCDs), Sucht und psychische Erkrankungen.

Von 2018 bis 2028 investieren wir jährlich rund 5 Millionen CHF in entsprechende Präventionsprojekte. Unser Ziel ist es, dass präventive Leistungen in der gesamten gesundheitlichen Versorgungskette angeboten werden. Einerseits sollen Risikogruppen frühzeitig erreicht und damit Erkrankungen verhindert werden. Anderseits soll chronisch kranken Menschen aufgezeigt werden, wie sie mit ihrem Leiden umgehen und dieses positiv beeinflussen können.

Die Projekttragenden aus der Prävention in der Gesundheitsversorgung engagieren sich für eine wirksame und nachhaltige Prävention von nichtübertragbaren Krankheiten, psychischen Erkrankungen und Sucht.

Ziel von Gesundheitsförderung Schweiz für den Bereich Prävention in der Gesundheitsversorgung im Rahmen der Strategie 2025–2028

Warum unser Engagement wichtig ist
2,2 Mio.

Menschen in der Schweiz leiden an NCDs wie Diabetes, Krebs oder HerzKreislauf-Erkrankungen.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit

80 %

der Gesundheitskosten in der Schweiz werden durch NCDs verursacht (mehr als 50 Mrd. CHF pro Jahr).

Quelle: Bundesamt für Gesundheit

7,7 Mrd.

CHF betragen die jährlichen Kosten von Sucht in der Schweiz.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit



Was verstehen wir unter Prävention in der Gesundheitsversorgung?

Prävention in der Gesundheitsversorgung (PGV) fördert und unterstützt die Entwicklung und Etablierung von Gesundheitspfaden entlang der gesamten Versorgungskette für bereits erkrankte Menschen oder Menschen, welche ein erhöhtes Erkrankungsrisiko aufweisen. Sie stärkt die Vernetzung zwischen dem Gesundheits-, Sozial- und Gemeinwesen unter Berücksichtigung des persönlichen Lebensumfeldes.

Leiden vermeiden statt teuer behandeln

Nichtübertragbare Erkrankungen, kurz NCD (Non-Communicable Diseases), sind weltweit die häufigste Todesursache. In der Schweiz leidet mehr als ein Viertel der Bevölkerung an einer nichtübertragbaren Krankheit. Chronische Erkrankungen verursachen fast 90 Prozent der Krankheitskosten. Ein grosser Teil davon könnte durch wirkungsvolle Prävention eingespart werden.

Wir wissen, was uns krank macht. Und wir können etwas dagegen tun.

Die Risiken für NCD wie Rauchen, mangelnde körperliche Bewegung und unausgewogene Ernährung sind bekannt und vermeidbar. Deshalb hat der Bundesrat bereits in seiner Strategie «Gesundheit2020» aus dem Jahre 2013 definiert, dass präventive Angebote ausgebaut und besser in der Gesundheitsversorgung verortet werden müssen.

Dass es einen Paradigmenwechsel in der Gesundheitsversorgung braucht, ist also seit bald 10 Jahren offiziell anerkannt. Präventive Leistungen sollen künftig in der gesamten Versorgungskette angeboten werden. Zu diesem Zweck hat Gesundheitsförderung Schweiz in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit unter dem Titel Prävention in der Gesundheitsversorgung (PGV) einen neuen Interventionsbereich eröffnet.

Einerseits sollen dank der PGV künftig Risikogruppen frühzeitig erreicht und damit Erkrankungen verhindert werden. Anderseits soll chronisch kranken Menschen aufgezeigt werden, wie sie mit ihrem Leiden umgehen und dieses positiv beeinflussen können. Ganz grundsätzlich helfen Präventionsangebote in der Gesundheitsversorgung, die Patient*innen stärker am Behandlungsprozess zu beteiligen. Nebst dem Ausbau präventiver Angebote kommt Aus-, Weiter- und Fortbildungen im Bereich PGV eine zentrale Rolle zu.

Prävention finanziert sich aus ihrem Nutzen

Nichtübertragbare Krankheiten sind weiterhin auf dem Vormarsch, denn die demographische Entwicklung zieht eine Vielzahl von altersabhängigen Erkrankungen nach sich. Präventive Ansätze zur Minderung der Krankheitsbelastung gewinnen darum an ökonomischer und sozialer Bedeutung. Nur wenn präventive Strategien auch im Versorgungssystem zu einem zentralen Bestandteil werden, können die künftigen Herausforderungen im Gesundheitsbereich bewältigt werden.

Geförderte Projekte

Aktuell fördern wir rund 50 Projekte in der ganzen Schweiz

Im Rahmen der Projektförderung PGV unterstützen wir aktuell rund 50 Projekte. Diese bewegen sich in den Themenbereichen nichtübertragbare Krankheiten (Noncommunicable Diseases, NCDs), Sucht und psychische Erkrankungen.

Zu den geförderten Projekten


Projekt «SomPsyNet» hilft Betroffenen und senkt Kosten

Im neuen Interventionsbereich PGV fördert Gesundheitsförderung Schweiz innovative Projekte zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten entlang der Gesundheitspfade. Stets mit dem Ziel, die Autonomie und Lebensqualität der Patient*innen zu fördern, den Behandlungsbedarf zu vermindern und die Kostenstruktur des Behandlungsprozesses zu verbessern.

Ein solches Projekt ist «SomPsyNet» des Gesundheitsdepartements und Universitätsspitals des Kantons Basel-Stadt. Patient*innen mit körperlichen Erkrankungen in Schweizer Akutspitälern sind häufig auch psychosozial belastet. Diese Beeinträchtigungen wirken sich negativ auf den Krankheitsverlauf aus. Die Betroffenen bleiben länger im Spital, werden häufiger rehospitalisiert und verursachen im Schnitt rund 30 Prozent höhere Kosten. Ziel von «SomPsyNet»ist es, Patient*innen mit psychischen oder sozialen Belastungen früh zu erkennen und rasch geeignete Unterstützungsangebote zu vermitteln. Noch während des Spitalaufenthaltes werden mit einer neuartigen Screening-Methode der Schweregrad ermittelt und geeignete Behandlungen veranlasst. Das Projekt Sompsynet läuft noch bis Ende 2023, und die Resultate werden mit Spannung erwartet.
 

Projekt «SomPsyNet»

Prävention psychosozialer Belastungsfolgen in der Somatik – ein Modellprojekt zur kollaborativen Versorgung

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Projekt «GLA:D» hilft fast allen Arthrose-Betroffenen nachweislich zu einem besseren Leben

Ein weiteres Projekt ist «GLA:D» (Englisch: Good Life with osteoArthritis in Denmark). In der Schweiz leiden rund 1,5 Millionen Menschen an Arthrose, Tendenz steigend. Erwähnenswert: Heute werden nirgends auf der Welt verhältnismässig mehr Hüft- und Knie-Gelenkersatz- Operationen durchgeführt als in der Schweiz. Die damit verbundenen Kosten sind enorm.

Arthrose ist zwar nicht heilbar, aber präventive Behandlungen verlangsamen den Knorpelschwund und lindern die Beschwerden. Hier setzt das Projekt an: Das «GLA:D Schweizer Arthrose Programm» ist ein leitlinien-basiertes und qualitätskontrolliertes Programm, das in der Schweiz seit 2019 von 654 zertifizierten Physiotherapeut*innen angeboten wird. Das Programm besteht aus den drei Bereichen «Beratung und Instruktion», «Übungen» und «Qualitätskontrolle mittels Datenerhebung». Es verbessert nachweislich die Funktion der Gelenke und reduziert Schmerzen, Krankheitstage sowie die Anzahl Operationen.

Die Resultate aus dem «GLA:D Schweiz Jahresbericht 2021» überzeugen: Nach Abschluss des rund 8-wöchigen Programms verringerten sich die Schmerzen bei Personen mit Knieproblemen um 27 Prozent, bei Personen mit Hüftproblemen um 25 Prozent. Der Schmerzmittelkonsum reduzierte sich bei den Kniepatienten um 25 Prozent, bei den Hüftpatient*innen um 21 Prozent. Die Lebensqualität verbesserte sich bei allen Teilnehmenden signifikant. Total waren über 91 Prozent aller Teilnehmenden zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Programm.
 

Projekt «GLA:D»

Mit dem Projekt «GLA:D Schweiz Programm – Mit Arthrose gut leben» soll ein leitlinien-basiertes und qualitätskontrolliertes Management von Hüft-Knie-Arthrosen (HKA) als Standard-Angebot für HKA-Betroffene implementiert werden. 

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