Drei Projekte zur Verbesserung der Behandlung von Demenz
Hintergrund
Demenz als wachsende Herausforderung
Demenz gehört zu den nichtübertragbaren Krankheiten (NCDs) und betrifft derzeit etwa 150'000 Menschen in der Schweiz. Die Zahl der Menschen mit Demenz dürfte in Zukunft weiter steigen, da die Gesellschaft immer älter wird und das hohe Alter der Hauptrisikofaktor ist. Aktuellen Schätzungen zufolge werden im Jahr 2050 etwa 315'400 Menschen an Demenz erkrankt sein.
Definition und Auswirkungen von Demenz
Demenz ist ein Syndrom, das in Form verschiedener Krankheiten auftritt, von denen die Alzheimer-Krankheit die am weitesten verbreitete ist (ca. 60 %). Das Wort «Demenz» ist also ein Überbegriff für Krankheiten, die die Gehirnfunktionen beeinträchtigen. Betroffen sind vor allem kognitive Fähigkeiten wie das Gedächtnis, die zeitliche und räumliche Orientierung, die Sprache sowie Aspekte des Verhaltens. Daher sind die Betroffenen mit fortschreitender Krankheit in ihren täglichen und/oder beruflichen Aktivitäten zunehmend eingeschränkt und auf die Hilfe anderer angewiesen.
Steigender Bedarf an Unterstützung und Fachkräften
Der Bedarf an Fachkräften, die auf Demenz spezialisiert sind, wird weiter steigen. Auch die Akteurinnen und Akteure im Gesundheits-, Sozial- und Gemeinwesen werden häufiger mit Menschen mit Demenz in Kontakt kommen. Zudem bedeutet eine steigende Anzahl von Menschen mit Demenz auch eine steigende Anzahl von betreuenden Angehörigen, die mit der Krankheit konfrontiert sind. Es wird geschätzt, dass auf eine Person mit Demenz ein bis drei Angehörige kommen (bis zu 950'000 im Jahr 2050, je nach Prognose). Demenz stellt daher eine grosse Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Die Weltgesundheitsorganisation betrachtet Demenz als eine Priorität der öffentlichen Gesundheit.
Prävention und Gesundheitsförderung
Aufgrund dieser Erkenntnisse spielen Prävention und Gesundheitsförderung eine wichtige Rolle und müssen verstärkt werden. Um möglichst viele potenziell an Demenz erkrankte Personen und ihre betreuenden Angehörigen zu erreichen, müssen die Präventionsangebote entlang dem gesamten Gesundheitspfad, dem zentralen Begriff der PGV, integriert werden. Die Einführung von Präventionsangeboten, die darauf abzielen, die Autonomie und Lebensqualität von Menschen zu erhalten, die von Demenz betroffen sind (primäre Formen), kann insbesondere die Entwicklung zu einem fortgeschritteneren Stadium verlangsamen.
Bedeutung der (Früh-)Erkennung
Die (Früh-)Erkennung von Demenz stellt eine grosse Herausforderung dar, liefert aber gleichzeitig erheblichen potenziellen Nutzen. Dazu gehören die rechtzeitige Behandlung potenziell reversibler Ursachen, die Vermeidung medizinischer und sozialer Komplikationen, die Möglichkeit einer besseren Zukunftsplanung und nicht zuletzt das therapeutische Potenzial nicht-pharmakologischer Interventionen. Diese (Früh-)Erkennung bildet das Eingangstor zum spezifischen Gesundheitspfad von Menschen mit Demenz oder einem Demenzrisiko und ihren betreuenden Angehörigen.