Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung
Projekt «Demenz-Kompetenz und Monitoring (DeKoMo)»
Bei Menschen mit einer Demenzerkrankung (MmD) kommt der Prävention komplizierter Verläufe grosse Bedeutung zu. Stürze, Unruhe, Verweigerung von Pflege oder Nahrung und in der Folge Spitaleintritte belasten MmD, ihre Angehörigen und das Gesundheitssystem. Das Projekt «DeKoMo» begleitet MmD mit hohem Risiko für komplizierte Verläufe in den drei Settings Alters- und Pflegeheim (APH), alterspsychiatrische Klinik und häusliche Pflege.
Eckdaten zum Projekt
Vertragspartner
Universität Bern
Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie
Murtenstrasse 21
3010 Bern
Konsortiumspartner
- Geriatrischer Dienst Zürich Gesundheitszentren für das Alter
- Swiss Memory Clinics
- CURAVIVA BE
- PZM Psychiatriezentrum Münsingen, Klinik für Alters- und Neuropsychiatrie
- Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Bern
- Schweizerische Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG)
- Sozialvorsorgeamt SVA Fribourg, Direktion für Gesundheit und Soziales
- QUMEA AG
- Alzheimer Schweiz
- Schweizerische Gesellschaft für Alterspsychiatrie und -psychotherapie (SGAP)
- senesuisse
- Domicil Bern AG
- Berner Fachhochschule (BFH), Soziale Arbeit und Pflege
- Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU)
- Schweizerischer Verein für Pflegewissenschaft (VFP)
- Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV), Service universitaire de psychiatrie de l'âge avancé
- Tertianum AG
- Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich
- Spitex Zürich
- Hôpitaux universitaires de Genève (HUG), Service de psychiatrie gériatrique
- SPITEX Verband Kanton Bern
- DomoHealth AG
Laufzeit
01.01.2025 – 31.12.2028
Gesamtbudget
CHF 2’330’000.–
Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz
CHF 1’500’000.–
Themenbereich
- Prävention von Demenzerkrankungen
Prioritäre Interventionsbereiche
- Schnittstellen
- Gesundheitspfade
- Selbstmanagement-Förderung
- Aus-, Weiter-, Fortbildung
- Neue Technologien
- Wirtschaftlichkeit
Zusammenfassung
Bei Menschen mit einer Demenzerkrankung (MmD) kommt der Prävention komplizierter Verläufe grosse Bedeutung zu. Stürze, Unruhe, Verweigerung von Pflege oder Nahrung und in der Folge Spitaleintritte belasten MmD, ihre Angehörigen und das Gesundheitssystem. Das Projekt «DeKoMo» begleitet MmD mit hohem Risiko für komplizierte Verläufe in den drei Settings Alters- und Pflegeheim (APH), alterspsychiatrische Klinik und häuslicher Pflege. Es wird darin durch ein breit abgestütztes Konsortium, bestehend aus allen namhaften, nationalen Akteuren der Demenzprävention, unterstützt.
Das Projekt beinhaltet drei Teilprojekte:
- Schulung: Im ersten Teilprojekt (TP1) werden Mitarbeitende der drei Settings über ein System aus internen Multiplikator*innen und begleitenden Expert*innen entsprechend den Empfehlungen insbesondere aus der Nationalen Demenzstrategie geschult.
- Vernetzung: Das TP2 etabliert lokale Vernetzungen der drei Settings mit punktuellem (Assessments von Symptomen) und kontinuierlichen (Sensoren) und vereinheitlichtem Monitoring, um Informationsverluste im Falle von Aus- oder Eintritten möglichst zu vermeiden. In der Vergangenheit wirksame Therapien aber auch selbstbestimmte individuelle Präferenzen werden somit berücksichtigt und Rehospitalisationen vermieden.
- Verstetigung und Qualitätssicherung: TP3 dient der Verstetigung der Netzwerke und der Qualitätssicherung, z.B. über zusatzfinanzierte Zertifizierungen.
Vision:
- In den beiden Pilotkantonen BE und ZH soll mindestens ein zertifiziertes lokales Netzwerk aus einer Alterspsychiatrie, ca. 5 APHs und den lokalen Spitex Betrieben bestehen, welches den Gesundheitspfad des MmD abbildet und nachweislich präventiv und kosteneffizient gegenüber komplizierten Verläufen wirksam ist. Den Netzwerken steht bei Bedarf fallbezogene Expertise zur Verfügung. Durch den Einbezug des MmD und dessen Umfeld wird ihre Autonomie so weit wie möglich gesichert.
- Die Schnittstellen zwischen APH, Alterspsychiatrie und Spitex sind durch ein einheitliches, hoch standardisiertes und ethisch und datenschutzrechtlich geprüftes digitales Monitoring unterstützt, weshalb Informationsverluste minimiert werden und Rückverlegungen rascher und reibungsloser erfolgen können.
- Unabhängig nachgewiesen sind Umsetzungsgrad und Wirksamkeit durch qualitative und quantitative Verfahren. Diese münden in eine Zertifizierung als Grundlage einer kantonalen/hybriden Zusatzfinanzierung.
Kontakt
Prof. Dr. med. Stefan Klöppel
Ärztlicher Direktor UPD
Direktor und Chefarzt Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie der UPD
Projektleitung
stefan.kloeppel@unibe.ch
+41 31 632 88 17