Projektförderung Kantonale Aktionsprogramme

Projekt «Lokal vernetzt älter werden»

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Das partizipative Projekt unterstützt Gemeinden sowie Quartiere, die soziale Netzwerke für ein selbstständiges Leben im Alter entwickeln oder erweitern möchten. Lokale Akteure werden in das Projekt integriert und die ältere Bevölkerung engagiert sich aktiv, indem sie nach ihren Bedürfnissen Angebote entwickelt und umsetzt. Durch dieses Zusammenwirken wird eine Sorgekultur geschaffen. Lücken in der bestehenden Angebotslandschaft werden identifiziert und geschlossen. Den Bedürfnissen von sozial weniger integrierten Personen wird besonders Rechnung getragen.

Eckdaten zum Projekt


Ziel


  • Das Projekt stärkt soziale Netzwerke in Gemeinden oder Quartieren.
  • Es fördert formelle und informelle Unterstützungsweisen, das soziale Wohlbefinden sowie die psychische und physische Gesundheit.

Zielpublikum


  • Ältere Menschen

Schwerpunkt


  • Gemeinde als zentrales Setting nutzen
  • Selbstwirksamkeit stärken

Adressierte Themen


  • Förderung Lebenskompetenzen
  • Soziale Unterstützung
  • Genügend Bewegung
  • Freude und Genuss beim Essen

Ergebnisse der Projektentwicklungsphase (Ende 2020 bis Ende 2023)


  • In den sieben aktiv beteiligten Gemeinden wurde ein oder bei grosser Nachfrage zwei Mitwirkungsanlässe durchgeführt. Total nahmen 610 Personen teil.
  • Aktuell bearbeiten die Arbeitsgruppen ihre Themen und Ideen. In allen Gemeinden konnten sich zwischen drei und fünf Arbeitsgruppen bilden. Diese Arbeitsgruppen bestehen aus jeweils 2-8 Senior*innen, die in hoher Eigenverantwortung ihr Projekt umsetzen.
  • Das Engagement der Vereine und lokalen Organisationen wird bekannt gemacht und gefördert.
  • Rund 5% der aktiv am Projekt teilnehmenden älteren Menschen sind vulnerabel oder haben Migrationshintergrund. In sechs Gemeinden wurden zur Erreichung dieser Personen eine Fokusgruppe mit verschiedenen lokalen Fachpersonen gegründet. U.a. wurden die Teilnahmehürden bei Veranstaltungen durch besondere Massnahmen gesenkt (z.B. Übersetzungen (auch Gebärdensprache), Entlastung für betreuende Angehörige, Fahrdienst).
  • Summative und formative Evaluationsergebnisse durch Selbst- und Fremdevaluation der Pilotphase, Zentrum für Gerontologie ZH, (per Ende November 2023): Faktenblatt

Entwickelte Produkte und Dienstleistungen



Verbreitung (Stand Sommer 2024)


  • Kanton Zürich: Embrach, Grüningen, Pfäffikon, Richterswil, Rüschlikon, Wädenswil, Wetzikon
  • Ein Projekt, welches im Austausch mit den Kantonen Graubünden, St. Gallen und Schwyz (Gersau) umgesetzt wurde.

Ausblick und Multiplikation


  • Das Projekt wurde ab 2024 ins KAP des Kantons Zürich übernommen. Pro Jahr sollen zwei neue Gemeinde erreicht werden. 
  • In den Kantonen GR und SZ ist das Projekt bereits Bestandteil des KAP.
  • Der Kanton kümmert sich um die Koordination und Qualitätssicherung auf kantonaler Ebene (z.B. Schulungen und Erfa, Merkblätter, Vorlagen).
  • Es findet ein Erfahrungsaustausch mit anderen Gemeinden und Kantonen statt.
  • Multiplikationsprojekt der Projektförderung KAP: Um den Wissenstransfer in andere Kantone gewährleisten zu können, unterstützt Gesundheitsförderung Schweiz die Multiplikation von “Lokal vernetzt älter werden” – neu unter dem Namen “Gemeinsam handeln im Alter”. Drei Kantone erhalten die Gelegenheit das Projekt umzusetzen. Unterstützt und fachlich begleitet werden sie dabei kostenlos von der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX. Die Kantone lernen den Bedarf ihrer Gemeinden im Altersbereich noch besser kennen und initiieren partizipative Prozesse auf kommunaler Ebene. Die bestehenden Materialien von «Lokal vernetzt älter werden» werden auf die kantonalen Bedürfnisse angepasst. Die Multiplikationsphase dauert von 2024 – 2026. 

Informationen für interessierte Gemeinden


Vorgehen in einer Gemeinde


  • Analyse der Ausgangssituation in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren im Altersbereich.
  • Vorbereitung und Durchführung eines Mitwirkungsanlasses.
  • Im Anschluss Erarbeitung von eigenen Massnahmen und Projekten in Arbeitsgruppen durch die ältere Bevölkerung.
  • Priorisierung und Umsetzung der Massnahmen.
  • Gemeinde erhält fachliche Begleitung nach Bedarf (10 bis 20 Arbeitstage pro Gemeinde).

Dauer


1,5 bis 2 Jahre 


Voraussetzungen


  • Personelle Ressourcen (Projektkoordination, ca. 5 bis 10%)
  • Finanzielle Ressourcen (Gemeinden erhalten einen finanziellen Beitrag zur Umsetzung des Projekts, max. 2'000 CHF).

Kosten


Personalkosten (Projektkoordination, 5-10%) und Sachkosten (Mitwirkungsanlass, Umsetzung der Massnahmen)


Trägerschaft / Projektleitung

Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich

In Zusammenarbeit mit RADIX Schweizerische Gesundheitsstiftung
Manuela Kobelt
manuela.kobelt@uzh.ch