Projekt «PRiMA – Funktion und Kosten der Advanced Practice Nurses in der Primärversorgung»
Eckdaten zum Projekt
Vertragspartner | Pluriprax Bahnhofstrasse 6a 3315 Bätterkinden |
---|---|
Konsortiumspartner | Berner Fachhochschule Xundheitszentrum Grindelwald Xundheitszentren Spitex Aemmeplus Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern Volkswirtschaft Berner Oberland FMH Swiss Medical Association |
Laufzeit | 01.01.2020 – 31.12.2021 |
Gesamtbudget | CHF 200'000.– |
Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz | CHF 200'000.– |
Themenbereich | Psychische Gesundheit Nichtübertragbare Krankheiten (NCDs) |
Prioritäre Interventionsbereiche | Schnittstellen Kollaboration Selbstmanagement Neue Finanzierungsmodelle |
Förderbereich | II: Seed-Finanzierung (Pilotprojekt) |
Zusammenfassung / Zielsetzungen
In der Schweiz leben zunehmend ältere Personen und/oder Menschen mit chronischen Erkrankungen zu Hause. Dazu gehören u. a. >75-jährige Menschen, Personen mit Herzinsuffizienz oder auch COPD: Sie benötigen in ihrem Alltag medizinische und pflegerische Betreuung für ihr Krankheitsmanagement.
Ihre Gesundheitsförderung wird durch präventive Besuche unterstützt, die durch Fachpersonen bei RisikopatIentinnen und -patienten in enger Zusammenarbeit und Absprache mit dem interprofessionellen Behandlungsteam erfolgen. Folgeerkrankungen oder Komplikationen können so verhindert und die Krankheitssituation umfassend einschätzt werden. Gegebenenfalls können die Behandlung angepasst oder Anregungen für die gesundheitsfördernde Alltagsgestaltung eingebracht werden. Durch die Nähe zum Alltag wird das Selbstmanagement gefördert.
Um diese Betreuung in der Grundversorgung bei steigendem Bedarf durch die älter werdende Bevölkerung und trotz zunehmendem Fachkräftemangel zu gewährleisten, sind erweiterte Kompetenzen nötig, wie jene der «Advanced Practice Nurse (APN)». Eine Pflegeexpertin APN ist eine registrierte Pflegefachperson, welche sich durch akademische Ausbildung Expertenwissen, Fähigkeiten zur Entscheidungsfindung bei hoch komplexen Sachverhalten und klinische Kompetenzen für eine erweiterte pflegerische Praxis angeeignet hat.
Diese erweiterte Funktion von Pflegefachpersonen mit einem Master of Science in Pflege-Abschluss führte beispielsweise in den USA zu besserer Lebensqualität bei chronisch Kranken und weniger unnötigen Hospitalisationen. In der Schweiz werden APN noch kaum in Hausarztpraxen eingesetzt. Es fehlen dafür rechtliche Grundlagen sowie adäquate Vergütungssysteme.
Dieses Projekt will
- je eine APN in je einer Hausarztpraxis – im Berner Mittel- resp. Oberland (BEMI, resp. BEOB) – einsetzen und mittels Fallanalysen deren Beitrag beschreiben und evaluieren,
- die TARMED-relevanten Leistungen, den Beitrag zum Selbstmanagement sowie der Lebensqualität bei älteren und chronisch Kranken, die Schnittstellen und interprofessionelle Zusammenarbeit identifizieren, und
- Empfehlungen bezüglich rechtlichen Grundlagen und Vergütung der APN-Funktion in Schweizer Hausarztpraxen erarbeiten.