Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung

Projekt «Concurrent Care (CoCa)»

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Das Projekt CoCa wurde ins Leben gerufen, um die Versorgung von Patient*innen mit Krebs zu verbessern, insbesondere in Bezug auf die gesundheitliche Vorausplanung. Das Hauptziel ist, die Kommunikation und Planung im Gesundheitswesen zu optimieren, die Lebensqualität der Patient*innen zu erhöhen, unrealistische Erwartungen zu vermeiden und unerwünschte Hospitalisationen zu reduzieren.

Eckdaten zum Projekt


Vertragspartner


Inselspital, Universitätsspital Bern
Universitäres Zentrum für Palliative Care
Freiburgstrasse 38
SWAN Haus
3010 Bern


Konsortiumspartner


Innerhalb des Inselspitals:

  • Universitäres Tumorzentrum (University Cancer Center Inselspital, UCI) (Supportletter liegt vor)
  • Patientenrat Inselspital

Im regionalen/ kantonalen Gesundheitsnetzwerk (einschliesslich Stakeholder des Gemein- und Sozialwesens):

  • Krebsliga Bern: Vernetzung innerhalb Krebsliga Schweiz (Supportletter liegt vor)
  • Palliative bern: Vernetzung innerhalb der Fachgesellschaft palliative ch (Supportletter liegt vor)
  • GSI des Kanton Bern (Supportletter liegt vor)

Überregionale Praxispartner*innen:

  • Schweizerische Patientenorganisation (SPO) inklusive Patientenrat (Supportletter liegt vor)
  • Vertretung einer Krankenversicherung (Helsana, Groupe Mutuel) (Supportletter liegen vor)
  • Schweizer Forum für integrierte Versorgung (fmc) (Supportletter liegt vor)
  • Forum managed care fmc (Supportletter liegt vor)
  • Onkologiepflege Schweiz (Supportletter liegt vor)

Geplante Kooperationspartner für die kritische Begleitung und für die Disseminierung:

  • SAMW
  • FMH
  • Plattform Palliative Care (BAG)
  • Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie
  • Schweizerische Gesellschaft für Radio-Onkologie

Vertragsdauer


01.01.2024 –31.12.2027


Gesamtbudget


CHF 850'000.–


Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz


CHF 764'444.–


Themenbereich


  • Nachsorge von Krebspatient*innen

Prioritäre Interventionsbereiche


  • Schnittstellen
  • Gesundheitspfade
  • Selbstmanagement-Förderung
  • Aus-, Weiter-, Fortbildung
  • Wirtschaftlichkeit

Zusammenfassung

Das Projekt CoCa zielt darauf ab, die Vorausplanung in der Versorgung von PatientInnen mit Krebs zu verbessern und ihre Selbstbestimmung zu stärken, um damit die Qualität der Behandlung und Betreuung im Bereich der Schlechtwetter-Frage, konkret «Was wäre, wenn…?», zu optimieren.

Hintergrund und Zielsetzung: CoCa wurde ins Leben gerufen, um die Versorgung von Patientinnen mit Krebs zu verbessern, insbesondere in Bezug auf die gesundheitliche Vorausplanung. Das Hauptziel ist, die Kommunikation und Planung im Gesundheitswesen zu optimieren, die Lebensqualität der Patientinnen zu erhöhen, unrealistische Erwartungen zu vermeiden und unerwünschte Hospitalisationen zu reduzieren.

Concurrent Care: Das Projekt basiert auf dem Konzept der «Concurrent Care», was bedeutet, dass die gesundheitliche Vorausplanung und die Krebsbehandlung gleichzeitig und sozusagen «Hand-in-Hand» erfolgen, wobei Fachpersonen auch Hilfsmittel für die Integration der allgemeinen Palliative Care erhalten. Dies ermöglicht eine kontinuierliche und personenzentrierte Betreuung der PatientInnen.

Verständlichkeit und Praktikabilität Dank dem «iplan»-Toolkit: Im Rahmen des Projekts wurde das «iplan»-Toolkit (www.iplan-care.ch) entwickelt. Dieses Toolkit beinhaltet eine Sammlung von Werkzeugen und Ressourcen, die entwickelt wurden, um Menschen, die an Krebs erkrankt sind, sowie ihren Angehörigen dabei zu helfen, sich auf die Zukunft vorzubereiten und wichtige Entscheidungen in Bezug auf die zukünftige Behandlung und Betreuung zu diskutieren. Es unterstützt sie dabei, darüber nachzudenken, was passieren könnte, wenn sich ihre Krankheit verschlechtert, und wie sie in solchen Situationen handeln möchten. Das Toolkit enthält 4 Komponenten:

  1. Prognoseeinschätzung: an Hand einer ersten, gemeinsamen Einschätzung der Situation und der weiteren möglichen Entwicklung der Erkrankung evaluieren Fachpersonen die Bedürfnisse von PatientInnen an gesundheitlicher Vorausplanung. Gleichzeitig stellen sich PatientInnen ebenfalls entsprechende Fragen, um aktiv an ihrer Vorausplanung mitzuwirken.
  2. Lebensqualität: Anhand der SENS-Struktur (Symptome, Entscheidungen und Erwartungen, Netzwerk und Support des Netzes, siehe auch www.sens-plan.com) werden aktuelle Hauptanliegen und -sorgen erfasst. Die Diskussion dieser vier Bereiche nach «SENS» dient als Grundlage für die weitere Planung. Anschliessend wird gemeinsam entschieden, in welchen Lebensbereichen PatientInnen Unterstützung oder Handlungsbedarf haben. Dies erfolgt in einer für PatientInnen verständlichen Sprache, um sie zu stärken.
  3. Aktionsplan: ein praktischer Aktionsplan mit konkreten Schritten wird gemäss der Frage: «Was machen wir, wenn…?» erstellt. In Rundtischgesprächen gemeinsam mit PatientInnen, Angehörigen und Fachpersonen werden z.B. Selbsthilfemassnahmen zur Symptombehandlung und Möglichkeiten der Unterstützung für die kommende Zeit besprochen. Diese Pläne umfassen Rettungsketten für Notfälle und alternative Betreuungsmöglichkeiten, wenn die Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist.
  4. Netzwerk: Um sicherzustellen, dass wichtige Informationen über die Behandlung und Entscheidungen nicht verloren gehen, wird das Netzwerk bestehend aus Angehörigen, Freunden und Fachpersonen informiert. Dokumente unterstützen dabei den Informationsfluss und können Missverständnisse verhindern. Ein mögliches Dokument, das dafür genutzt werden kann, ist das kantonal-verfügbare Basisdokuments Netzwerk mit einem entsprechenden Notfallplan.

Bisherige Zusammenarbeit und Entwicklung: iplan wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Patientenrat der Insel Gruppe und anderen Patienten- und Angehörigenvertretern entwickelt, um sicherzustellen, dass der Prozess sowohl für Fachpersonen als auch für PatientInnen sinnvoll ist. Ziel des Projektes «CoCa» ist nun, diese strukturierte Vorgehensweise für PatientInnen mit Krebs zu konkretisieren, weiter zu entwickeln und in der Klinik gemeinsam mit Betroffenen umzusetzen.

Vision und Projektziel: Die Vision des Projekts ist es, die gesundheitliche Vorausplanung fest in die Behandlung, Betreuung von und Entscheidungsfindung mit PatientInnen mit Krebs zu integrieren. Dabei werden die Auswirkungen (auch monetär) und mögliche Nebenwirkungen (z.B. Belastungen) der Vorausplanung auf PatientInnen mit Krebs und deren Angehörige evaluiert, insbesondere bei sektorenübergreifender Behandlung und Betreuung.

Kontaktperson

Dr. Monica Fliedner

monica.fliedner@insel.ch
+41 31 632 96 24