Projekt «Brückenbauer*innen für die psychische Gesundheit von Geflüchteten»
Eckdaten zum Projekt
Vertragspartner
National Coalition Building Institute (NCBI) Schweiz
Alte Landstrasse 93a
8800 Thalwil
Kompetenzzentrum Migration und psychische Gesundheit
Obertor 8
8400 Winterthur
Konsortiumspartner
- Autonome Schule Zürich - Bildung für Alle
- Kanton Thurgau
- Verein Solidaritätsnetz Zürich
- Save the Children Schweiz
- Phoenix-Institution
- Kanton Zürich Fachstelle Integration
- Kanton Zürich Gesundheitsdirektion
- Peter Marbet (santésuisse (ehem.); aktuell BZPflege)
- Fachgruppe Psy4Asyl - Verband Aargauer PsychologInnen
- Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften - Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie
Laufzeit
01.01.2021 – 31.12.2022
Gesamtbudget
CHF 586'720.–
Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz
CHF 200'000.–
Themenbereiche
- Psychische Gesundheit
- Sucht
Prioritäre Interventionsbereiche
- Schnittstellen
- Kollaboration
- Selbstmanagement
- Aus-, Weiter- und Fortbildung
- Neue Finanzierungsmodelle
Förderbereich
II: Seed-Finanzierung (Pilotprojekt)
Zusammenfassung
Vision: Die niederschwellige Stabilisierung traumatisierter Geflüchteter wird gefördert durch die Entwicklung eines innovativen interdisziplinären, Chancengleichheit fördernden, hybrid-finanzierten Kooperationsmodells zwischen Psychiatrie und Soziointegration, um psychisch belastende, postmigratorische Stressfaktoren zu reduzieren. Therapeutinnen und Therapeuten lehnen Geflüchtete aktuell ab bzw. leiten sie weiter, weil TARMED die Kosten ungenügend abdeckt bzw. die vorliegenden, sozio-integrativen Belastungen überfordern.
Der vorliegende gesundheitsökonomisch indizierte, (kosten)effektivere Ansatz erreicht psychisch überforderte Geflüchtete auf Empfehlung von Betreuung, Sozialamt, Polizei u.a., idealerweise bevor die Klientinnen und Klienten dekompensieren oder suizidal werden. Damit kann eine chancengleichere Prävention in der Gesundheitsversorgung für psychisch belastete Menschen mit Fluchterfahrung trotz sprachlichen und kulturellen Hindernissen und Fehlinformationen dank kompetenten «einflussreichen Peers» gefördert werden.
Weitergebildete Ärztinnen und Ärzte diagnostizieren und empfehlen zielgerichtete ambulante Begleitung durch vom Sozialwesen finanzierte, speziell ausgebildete «Brückenbauerinnen» und «Brückenbauer» (engagierte, integrierte Geflüchtete), die Patientinnen und Patienten entlasten, orientieren und triagieren. Durch fallbezogene Runde Tische werden ein gemeinsames Fallverständnis und eine geteilte Haltung entwickelt. An den «Runden Tischen Nachhaltigkeit» kommen Stakeholders wie Krankenversicherungen, Sozialämter, KESB, Asylbetreuung, Medizin usw. zusammen, um Bedürfnisse, Rollen, Abläufe, Effektivität und kooperative Finanzierungsmöglichkeiten anhand von gesundheitsökonomischer Beratung und Analyse zu klären.
Dank der Erfahrung der Projektpartnerinnen und -partner, mehreren abgeschlossenen Pilotfällen, mehrjährig aufgebauten bestehenden Kooperationen und einem fremdfinanzierten Frühstart im September 2020 wird dieses anspruchsvolle, mehrschichtige Angebot erste Patientinnen und Patienten vor Januar 2021 aufnehmen und behandeln.
Evaluation
Schlussbericht , 15.03.2023