WAC – Work around the Clock: Prävention des Schichtarbeitssyndroms in der Krankenpflege
Eckdaten zum Projekt
Vertragspartner
Ente Ospedaliero Cantonale (EOC) – INSI – Servizio di Medicina del sonno
Via Tesserete 46
6900 Lugano
Konsortiumspartner
- EOC – Servizio Analytics, Research & Communication
- Kantonsspital Graubünden – Zentrum für Schlafmedizin
- Kantonsspital Graubünden – Pflegedienstleitung
- Réseau Hospitalier Neuchâtelois (RHNe) – Centre de médecine du sommeil RHNe
- Università della Svizzera Italiana – Institute of Public Health
Laufzeit
01.01.2026 – 31.03.2030
Gesamtbudget
CHF 1'500'000.–
Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz
CHF 1'125'000.–
Themenbereich
- Psychische Gesundheit
- Chronische Schlafstörungen
Prioritäre Interventionsbereiche
- Schnittstellen
- Gesundheitspfade
- Selbstmanagement-Förderung
- Aus-, Weiter- und Fortbildung
- Neue Technologien
- Wirtschaftlichkeit
Zusammenfassung
Das Projekt «WAC – Work around the Clock» zielt darauf ab, die Gesundheit und Lebensqualität von Pflegepersonal im Schichtbetrieb zu verbessern. Dazu befasst es sich mit der Prävention des Schichtarbeitssyndroms und der Verbesserung der Schlafqualität bei den Mitarbeitenden. Als Vorbild für das Projekt diente eine Massnahme des Tessiner Spitalverbunds (Ente Ospedaliero Cantonale, EOC). In einem Zeitraum von vier Jahren konnten dabei in über 3’000 Sprechstunden mit Schichtarbeitenden im Pflegewesen Schläfrigkeit und Schlafmangel deutlich verringert werden, was die Schichtarbeitstoleranz verbesserte. In enger Zusammenarbeit mit der Betriebsführung – insbesondere der Personalabteilung und der Pflegedienstleitung – konnte das Bewusstsein für die Problematik gestärkt werden, wodurch neue Gesundheitsförderungsinitiativen angestossen wurden.
Replikation und Erweiterung des Ansatzes
Die Massnahme wird nun repliziert und auf das Kantonsspital Graubünden und das Réseau Hospitalier Neuchâtelois ausgedehnt. Das SECO stellt die Projektaufsicht über die gesamte Laufzeit sicher. Vorgesehen sind verschiedene Gesundheitspfade, die mit modernen E-Learnings und interaktiven Lernmethoden durchgeführt werden.
Ein umfassender Präventionsansatz
Ziel ist die primäre, sekundäre und tertiäre Prävention des Schichtarbeitssyndroms bei Pflegefachkräften, indem das gesamte Gesundheitskontinuum abgedeckt wird. Zur Primärprävention gehören Gesundheitsförderungsmassnahmen für Schichtarbeitende und die Beachtung chronobiologischer Grundsätze bei der Schichtdienstplanung durch die Pflegeleitung. Im Rahmen der Sekundärprävention werden Rolle und Bedeutung des personalärztlichen Dienstes in der Früherkennung des Schichtarbeitssyndroms gestärkt und Mitarbeitenden mit ersten Anzeichen verhaltenstherapeutische Sitzungen angeboten. Die Tertiärprävention sieht vor, vom Schichtarbeitssyndrom betroffene Pflegekräfte schlafmedizinisch zu behandeln, um Störungen zu mindern bzw. zu beseitigen und die Berufsausübung auch für anfälligere Mitarbeitende zu sichern.
Nachhaltige Wirkung und Wissenstransfer
Letztlich verfolgt das Projekt das Ziel, gute, schweizweit umsetzbare Praktiken zur Prävention des Schichtarbeitssyndroms in drei Landessprachen zu entwickeln und zu kodifizieren. Langfristig soll das Projekt sicherstellen, dass chronobiologisches Wissen bei der Schichtdienstplanung berücksichtigt wird, eine gesunde Schlafhygiene im Gesundheitswesen fördern, dazu beitragen, dass das Schichtarbeitssyndrom frühzeitig erkannt und behandelt wird, und die schlafmedizinischen Kompetenzen bei der Behandlung des Syndroms ausbauen. Die Verbreitung dieser Praktiken soll helfen, die Schlafqualität zu verbessern, Symptome wie Angstzustände und Depression zu vermindern und die Sicherheit und das Wohlbefinden des Pflegepersonals zu erhöhen.