Projekt «SPIRIT – Scaling-up Psychological Interventions in Refugees In SwiTzerland»
Eckdaten zum Projekt
Vertragspartner
Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik
Culmannstrasse 8
8091 Zürich
Konsortiumspartner
- Schweizerisches Rotes Kreuz
- Netzwerk der Ambulatorien für Folter- und Kriegsopfer
- FABIA Kompetenzzentrum Migration
- Fachstelle Integration des Kanton Zürich
- Staatssekretariat für Migration
- Centre universitaire de médecine génerale et santé publique
- University of New South Wales
- London School of Hygiene and Tropical Medicine
- Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana
- Amnesty Lokalgruppe 5 Basel
- Schweizer Rotes Kreuz Kanton Thurgau
- WHO Collaborative Center, Vrije Universiteit Amsterdam
- Integration Policy Lab, ETH
Laufzeit
01.01.2021 – 31.12.2024
Gesamtbudget
CHF 2'786'392.–
Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz
CHF 1'497'933.–
Themenbereiche
- Psychische Erkrankungen
Prioritäre Interventionsbereiche
- Schnittstellen
- Selbstmanagement
- Aus-, Weiter- und Fortbildung
Förderbereich
- I: umfangreiches Projekt
Zusammenfassung
Flüchtlinge und Asylsuchende weisen infolge hoher Traumaexposition und multipler psychosozialer Belastungsfaktoren ein stark erhöhtes psychisches Erkrankungsrisiko auf. Gleichzeitig besteht aufgrund sprachlicher und weiterer Barrieren eine psychiatrische Unterversorgung. Unbehandelte psychische Beeinträchtigungen neigen zu Chronifizierung und können Integration und Partizipation in der Schweizer Gesellschaft be- oder verhindern, was in Anbetracht des oft noch jungen Alters der Betroffenen zu einem grossen Verlust an produktiven Lebensjahren und hohen individuellen, familiären und gesellschaftlichen Folgekosten führt.
Das Projekt SPIRIT (Scaling-up Psychological Interventions in Refugees In SwiTzerland) hat zum Ziel, primärpräventiv die Resilienz von Geflüchteten zu verbessern und ihnen sekundärpräventiv einen chancengleichen Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Hierzu wird die von der WHO entwickelte Kurzintervention «Problem Management Plus» (PM+) schweizweit implementiert.
PM+ ist auf das Vermitteln von Selbstmanagement-Kompetenzen hinsichtlich stressinduzierter psychischer Belastung und Alltagsproblemen ausgerichtet. Unter Umgehung sprachlicher und soziokultureller Behandlungsbarrieren werden dabei geeignete Flüchtlinge als «Helper» im Sinne eines Peer-Supports ausgebildet und unter Supervision in ihren Communities eingesetzt. PM+ nimmt dabei die Funktion der ersten Stufe eines stepped Care-Modells ein und stellt bei Bedarf die Vernetzung mit der medizinischen Regelversorgung her.
Angesichts der Mehrfachbenachteiligung von Geflüchteten strebt SPIRIT zudem die Bildung regionaler interprofessioneller Versorgungsnetzwerke unter Einbezug des Sozial- und Integrationsbereichs an. Zielgruppenspezifische Schulungen und Sensibilisierung sowie die Weiterbildung erfahrener Helper zu Ausbilderinnen und Ausbildnern sowie Supervisorinnen und Supervisoren dienen als Multiplikatoren. Die Wirksamkeit von PM+ wurde bereits in mehreren Studien in verschiedenen Settings nachgewiesen.