13 neue Projekte für mehr Prävention in der Gesundheitsversorgung

Bern, 15. Dezember 2020. Gesundheitsförderung Schweiz fördert Projekte zur Stärkung von Präventionsangeboten im Bereich der Gesundheitsversorgung. Im Rahmen der dritten Förderrunde wurden nun in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit 13 vielversprechende Projekte aus der ganzen Schweiz zur Unterstützung ausgewählt. 11 davon sind darauf ausgelegt, psychischen Erkrankungen vorzubeugen.
15.12.2020, 08:00

Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt Projekte in der Gesundheitsversorgung in drei Bereichen: nichtübertragbare Krankheiten, Sucht und psychische Gesundheit. Alle Projekte müssen Fortschritte in Bereichen mit hohem Handlungsbedarf erzielen. Das sind zum Beispiel die Verbesserung von Schnittstellen in der Gesundheitsversorgung oder die Unterstützung der Zusammenarbeit, Interprofessionalität und Multiprofessionalität. Aber auch die Aus-, Weiter- und Fortbildung von Gesundheitsfachleuten, die Förderung von Selbstmanagement sowie die Förderung neuer Finanzierungsmodelle und neuer Technologien sind mögliche und wichtige Ziele. Die ausgewählten Projekte bieten substanzielles Verbesserungspotenzial. Die Projektlaufzeiten betragen zwischen zwei bis vier Jahre; insgesamt werden im Rahmen der dritten Förderrunde rund 10.5 Millionen Franken investiert.

11 Projekte zur Prävention von psychischen Erkrankungen

Gleich 11 von 13 unterstützten Projekten in der aktuellen dritten Förderrunde stärken die Prävention psychischer Erkrankungen. Davon fokussieren 5 Projekte speziell auf die Verbesserung der Begleitung von Menschen, die suizidgefährdet sind oder bereits einen Suizidversuch überlebt haben. 4 dieser Projekte sind die Antwort auf eine zielgerichtete Ausschreibung, welche das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und Gesundheitsförderung Schweiz gestartet haben, da hier eine Lücke bei Hilfsangeboten und ein hoher Bedarf besteht.

Projektförderung im Rahmen der NCD-Strategie

Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD-Strategie 2017–2024), die vom Bund und den Kantonen entwickelt wurde, sollen u. a. präventive Angebote besser in die gesamte gesundheitliche Versorgungskette integriert werden. Jvo Schneider, Leiter Prävention in der Gesundheitsversorgung und Mitglied der Geschäftsleitung von Gesundheitsförderung Schweiz sagt: «Wirksame präventive Massnahmen müssen in das Versorgungssystem und z. B. in Netzwerke zur koordinierten Versorgung integriert werden. Unser Ziel ist es, die Entwicklung entsprechender Projekte voranzutreiben und diejenigen zu fördern, die das grösste Potenzial für eine Verbreitung durch die Akteure des Gesundheitssystems haben.» Die unterstützten Angebote richten sich an Personen, die bereits erkrankt sind oder ein erhöhtes Erkrankungsrisiko aufweisen. Bis 2024 setzt die Stiftung durchschnittlich rund sechs Millionen Franken pro Jahr für die Förderung entsprechender Projekte ein. Die Beurteilung von Förderanträgen erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit mit dem BAG.

Zwei konkrete Beispiele

Projekt «WilaDina – Wir lassen Dich nicht allein»

Das Projekt «WilaDina – Wir lassen Dich nicht allein» will gefährdete Patientinnen und Patienten nach einem stationären Klinikaufenthalt unterstützen und somit die Zahl der Suizidversuche in dieser kritischen Zeit senken. Im Rahmen des Projektes wird eine WilaDina-App entwickelt, welche die Vernetzung des Helfernetzwerkes und die Implementierung von antisuizidalen Interventionen unterstützt.
www.gesundheitsfoerderung.ch/wiladina

Projekt «Therapeutische Patientenschulung und Behandlungspfad Herzinsuffizienz»

Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer Herzdekompensation hospitalisiert sind, lernen vor ihrer Entlassung aus dem Spital im Rahmen einer Patientenschulung ihre Erkrankung besser zu verstehen, ihre Symptome zu interpretieren und ihre Medikamente richtig einzunehmen. Dann wird ihnen vorgeschlagen, bis zu 30 Tagen nach der Entlassung ambulant ärztlich-pflegerisch nachbetreut zu werden (Vertiefung der Patientenschulung, Anpassung der Medikamente, individuelle Termine und Kurse in Gruppen). Ziel ist eine regelmässige Betreuung der Patientinnen und Patienten bis zur Übergabe an die Hausärztin / den Hausarzt oder die Kardiologin / den Kardiologen, die Senkung der Zahl der Rehospitalisierungen und die Verbesserung der Lebensqualität der Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz.
www.gesundheitsfoerderung.ch/insuffisance-cardiaque-vs

Kurzbeschriebe aller 13 geförderten Projekte der dritten Förderrunde:

www.gesundheitsfoerderung.ch/projekte-pgv-runde-3

Die 16 Projekte, die im vorherigen Jahr ausgewählt wurden, sind 2020 allesamt erfolgreich in die Umsetzung gestartet: www.gesundheitsfoerderung.ch/projekte-pgv-runde-2

Förderrunde 2021 – neue Projektskizzen gesucht

Die vierte Förderrunde wird im September 2021 lanciert. Ab dann können wieder Projektskizzen online eingereicht werden. Alle Informationen dazu werden auf der Website von Gesundheitsförderung Schweiz veröffentlicht: www.gesundheitsfoerderung.ch/pgv

Weitere Informationen

Für weitere Auskünfte oder Fragen steht Ihnen die Medienstelle von Gesundheitsförderung Schweiz per E-Mail medien@gesundheitsfoerderung.ch oder unter der Telefonnummer 031 350 04 04 zur Verfügung.

Gesundheitsförderung Schweiz

Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen monatlichen Beitrag von 40 Rappen zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.