Projektförderung Kantonale Aktionsprogramme

Projekt «Human Engineering während einer Pandemie (HEP-TI und HEP-UR)»

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Das Human-Engineering-Projekt fokussiert auf ältere Menschen in abgelegenen Regionen. In Monte, einem Tessiner Bergdorf, wurden bei Hausbesuchen die psychosozialen Bedürfnisse erfasst. Daraus entstanden Massnahmen, welche auch den Lebensraum und die Gemeinde betreffen. Es wurde ein attraktives Umfeld für alle Generationen geschaffen. Technische Lösungen ergänzen die Unterstützung. Im Kanton Uri wurde ein Folgeprojekt umgesetzt.

Eckdaten zum Projekt


Ziel


Das Projekt passt das räumliche, soziale und technologische Umfeld an die Bedürfnisse der älteren Menschen an. Es zielt darauf ab, ältere Menschen, die besonders in physischer, sozialer und psychischer Hinsicht ausgegrenzt sind, zu unterstützen. 


Zielpublikum


  • Gesamte Bevölkerung, insbesondere ältere Menschen
  • Gemeinden 

Schwerpunkt


  • Gemeinde als zentrales Setting nutzen
  • Selbstwirksamkeit stärken
  • Übergänge und kritische Lebensereignisse als Zugang nutzen

Adressierte Themen


  • Förderung Lebenskompetenzen
  • Soziale Unterstützung

Ergebnisse der Projektentwicklungsphase (Mitte 2021 bis Ende 2024)


  • Im Tessin wurden 20 Freiwillige ausgebildet und in einer zweiten Phase mit ungefähr 30 Pflegefachpersonen ergänzt. 

  • Anlässlich der Hausbesuche wurden die psychosozialen Bedürfnisse der älteren Personen mit Hilfe eines neu entwickelten Rasters erfasst. 

  • Die Human-Engineering-Methode sieht vor, dass jeder einzige Fall mit Akteuren aus dem Gesundheits- und dem psychosozialen Bereich analysiert und diskutiert wird und anschliessend eine Synthese aller Fälle erstellt wird. 

  • Es wurden Faktoren ermittelt, welche das Leben der Menschen prägen und Lösungen dafür vorgeschlagen.

  • Die vorgeschlagenen Massnahmen betrafen den Lebensraum (z.B. Sitzbänke, Spielplätze) bzw. die Gemeinde (z.B. neue Treffpunkte, Spielgelegenheiten mit mehreren Generationen, Geschichten erzählen). Auch «technische Lösungen» (z.B. Überwachungsmedien) wurden einbezogen. Zudem wurden aufsuchende Dienste überprüft.

  • Es wurde eine breite Vernetzung von lokalen Akteuren inkl. Freiwilligen erzielt.
  • Die Situationen sind in jeder Region bzw. Gemeinde komplex und einzigartig. Deshalb lassen sich die Lösungen aus dem Kanton TI nur beschränkt übertragen. 

Entwickelte Produkte und Dienstleistungen


  • Raster zur Bedarfs-/Bedürfnisanalyse im Rahmen von Hausbesuchen
  • Ausbildung von freiwilligen Gemeinde-TutorInnen und Einbindung in das professionelle Versorgungssystem

Verbreitung (Stand Sommer 2024)


  • Kanton Tessin: Monte
  • Kanton Uri: Silenen

Ausblick und Multiplikation


  • Das Raster zur Bedarfs-/Bedürfnisanalyse im Rahmen von Hausbesuchen steht zur Verfügung.
  • Die Ausbildung von Freiwilligen zu «Tutor di comunità» kann auf weitere Kantone übertragen werden. Ziel ist, dass Kantone ihre Tutor*innen selbst ausbilden.

Trägerschaft / Projektleitung

Laboratorio di Ingegneria dello Sviluppo Schürch (LISS)

Dieter Schürch
dieter.schuerch@myliss.ch

Gesundheitsförderung Uri

Simone Abegg
simone.abegg@gesundheitsfoerderung-uri.ch