Evaluation und Monitoring

Wirkungen in den Bereichen Ernährung und Bewegung

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Zahlreiche Studien zeigen, dass eine ausgewogene Ernährung und regelmässige körperliche Aktivität die Gesundheit von Kinder und Jugendlichen, Erwerbstätigen und älteren Menschen positiv beeinflussen und das Krankheitsrisiko senken.

Wirkungsmanagement im Bereich Gesundheitsförderung und Bewegung

Regelmässige körperliche Aktivität ist ein Schlüsselfaktor für die Reduktion verschiedener Gesundheitsrisiken (HEPA, Lee I-M & al, 2012). Über das gesamte Altersspektrum hinweg bietet regelmässige körperliche Aktivität eine Vielzahl von Vorteilen, die uns helfen, uns besser zu fühlen, besser zu schlafen und die täglichen Aufgaben einfacher auszuführen.

Ein Überblicksbericht aus dem Jahr 2018 zeigt auch, dass einige Vorteile sofort eintreten. Ein einziges Durchführen von mässiger bis kräftiger körperlicher Aktivität kann den Schlaf in dieser Nacht verbessern, Angstsymptome lindern, die Wahrnehmung verbessern, den Blutdruck senken und die Insulinsensitivität am Tag der Durchführung verbessern  (The 2018 Scientific Report).

Massnahmen für Kinder und Jugendliche

In Bezug auf Kinder und Jugendliche haben Studien gezeigt, dass die Teilnahme an schulbasierten Interventionen die körperliche Aktivität und Fitness steigert, die Motorik verbessert sowie Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen reduziert (Kriemler et al. 2011, Lancet 2012, 380: 272-81). Diese Interventionen haben grosses Potential, sich auch auf die Prävalenz von Übergewicht und anderen Faktoren, die das Wohlbefinden und die Gesundheit beeinflussen, positiv auszuwirken.

Massnahmen für ältere Menschen

In Bezug auf Seniorinnen und Senioren gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass die Teilnahme an Bewegungsprogrammen dazu beiträgt, das Sturzrisiko bei älteren Erwachsenen zu verringern. Dadurch reduziert sich auch das sturzbedingte Risiko von Frakturen und Verletzungen bei diesen Personen (The 2018 Scientific Report).

Wirkungsmanagement im Bereich Gesundheitsförderung und Ernährung

Ohne Nahrung können wir nicht überleben, aber eine ausgewogene Ernährung beinhaltet mehr. Als wichtiger Teil eines gesunden Lebensstils hilft sie mit, Übergewicht und nicht übertragbaren Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs vorzubeugen (World Cancer Research Fund, 2020Mozaffarian, 2016) sowie unser Immunsystem zu stärken (WHO). Eine gesunde Ernährung sollte in jedem Alter berücksichtigt werden (WHO).

Eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Essverhalten können am wirksamsten mit Massnahmen unterstützt werden, die nicht nur beim Verhalten, sondern auch bei den Verhältnissen ansetzen (chrodis.eu, 2017). Wichtig ist dabei, dass solche Massnahmen in der frühen Kindheit beginnen und im Jugendalter mit angepassten Massnahmen fortgesetzt werden.

Massnahmen für Kinder und Jugendliche

In der Schweiz zeigen zum Beispiel die Ernährungsprojekte «Znünibox» und «Senso5 école» eine positive Wirkung auf die Nahrungsmittelauswahl fürs Znüni im Kindergarten (bevorzugte Nahrungsmittel: Früchte, Gemüse und Vollkornprodukte,) bzw. auf die Einstellung von Schulkindern zu einer gesunden Ernährung (mehr Freude am Essen und eine grössere Offenheit zu gesunden Nahrungsmitteln) (Znünibox.ch, 201Senso5, projet école, 2019).

Insbesondere Programme, welche eine ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung bei Kindern und Jugendlichen fördern, erweisen sich als wirksam (Steiger, 2014). Eine positive Wirkung auf das Bewegungs- und Ernährungsverhalten von Kinder und Jugendlichen haben zum Beispiel die Projekte «Fit4future» und «Gorilla» (Orientierungsliste 2019). Sie unterstützen das Ernährungswissen und eine offenere Haltung zum Essen bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Eltern und Lehrpersonen. Weiter gaben die Jugendlichen an, mehr Wasser und weniger Energy-Drinks zu trinken und motiviert zu sein, sich mehr zu bewegen. Besonders kostengünstig und wirksam sind Formen des Food- und Menu-Labelings (vgl. OEDC Bericht, 2019Arbeitspapier 45).

Massnahmen für ältere Menschen

Bei älteren Menschen kommt es einerseits zu normalen altersbedingten physiologischen Veränderungen wie zum Beispiel zu einem Abbau der Muskelmasse und -Kraft. Andererseits kann es auch zu pathologischen, ernährungsmitbedingten Veränderungen und Beeinträchtigungen kommen, wie die Mangelernährung oder die Sarkopenie (altersbedingter kritischer Muskelmassenverlust mit Funktionseinbusse). Eine optimale Ernährung älterer Menschen kann der Entwicklung dieser Erkrankungen entgegenwirken oder deren Folgen lindern und damit zu einer besseren Lebensqualität beitragen (Eidgenössische Ernährungskommission, 2018; Cruz_Jentoft, 2017).

Es gibt noch wenige Interventionen mit dem Ziel eine ausgewogene Ernährung bei älteren, zuhause lebenden Erwachsenen zu fördern. Ergebnisse aus klinischen Studien und Studien in Alters- und Pflegeheimen zeigen aber, dass auch im höheren Alter Ernährungsumstellungen möglich und wirksam sind (Thalmann, 2020Malafarina, 2018Zhou, 2018Lara, 2014).