Migrationshintergrund

Begriff

Der Migrationshintergrund bezieht sich auf eine Lebenssituation, die durch eine eigene oder die Migrationserfahrung enger Familienangehöriger geprägt ist (Schenk, 2007; Schenk et al., 2006, zit. in BAG, 2016). Im Kontext der Gesundheitsförderung und Prävention meint die Berücksichtigung des Migrationshintergrundes:

  • migrationsbedingte Belastungen wie Fluchterfahrung oder Entwurzelung,
  • spezifische Herausforderungen aufgrund der neuen Lebenssituation, z. B. sprachliche und interkulturelle Verständigung, fehlendes Wissen zur Funktionsweise des Gesundheitswesens oder Diskriminierungen,
  • gesundheitsrelevante Bedürfnisse von Migrant*innen z. B. bezogen auf Bildung, Arbeit, Kultur oder soziale Integration,
  • die vielfältigen Ressourcen von Migrant*innen, wie z. B. ihr kultureller Hintergrund oder spezifische Lebenserfahrungen,
  • sowie die angemessene Berücksichtigung der Folgen dieser Aspekte für die Gesundheit und die Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit. 

Der Migrationshintergrund ist eine wichtige soziale Determinante für die Gesundheit.

Literaturhinweise