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Michèle Bowley hat sich der Stärkung der Psyche in jedem Alter verschrieben, auch in der Auseinandersetzung mit kritischen Lebensereignissen. Am eigenen Lebensende nutzt sie nun selbst die «Schritte zur Stärkung der psychischen Gesundheit». In einem Video für Betroffene und Angehörige teilt sie Erfahrungen und gibt ressourcenstärkende Anregungen für die letzte Lebensphase.
23.03.2022, 13:14

Michèle Bowley ist 55 Jahre alt und von Beruf Gesundheitspsychologin. Sie ist vielen Akteur*innen der Gesundheitsförderung bekannt aus der Projektarbeit, Workshops, Coachings und durch ihr Engagement für die betreuenden Angehörigen. Sie setzt sich zudem für die Verbreitung und Umsetzung der Schritte zur Stärkung der psychischen Gesundheit ein, welche sich leicht von den 10 Schritten für psychische Gesundheit unterscheiden, mit denen Gesundheitsförderung Schweiz und das Netzwerk Psychische Gesundheit (NPG) arbeiten, siehe Linksammlung am Ende des Beitrags.

2021 erhielt Michèle Bowley die Diagnose: inoperable Hirnmetastasen. Nach einer ersten kurzen Erschütterung machte sie sich, den Schritten für die psychische Gesundheit folgend, auf den Weg in eine neue Ära – ihre letzte Lebensphase. Getreu ihrem Motto: «Du bist erst tot, wenn Du tot bist!» lebt sie möglichst intensiv, sammelt Glücksmomente, lacht, weint und: lebt im Jetzt. Mit einer eindrücklichen Energie hat sie einen letzten Wunsch: noch einmal Menschen inspirieren und dann loslassen. Hinschauen, offen darüber sprechen ohne Furcht vor Tabus, einen gesunden Umgang mit der Diagnose «unheilbar krank» zu finden, dafür plädiert sie in ihrem neu erschienenen Video «Hallo und Tschüss: Ideen für den Umgang mit der Diagnose: unheilbar krank».

Das 10-minütige Video hat sie gemeinsam mit dem Filmemacher Florian Bitterlin gedreht. Der Film richtet sich an Direktbetroffene, also Menschen, die mit einer Diagnose «unheilbar krank» konfrontiert sind, an deren Angehörige und an uns alle. Michèle Bowley gibt Anregungen und Impulse, wie man sich selbst und anderen in der letzten Lebensphase Gutes tun kann, um versöhnt mit sich und anderen abschliessen zu können, wenn der Moment gekommen ist.

Im Film gibt sie in thematisch gegliederten Kapiteln konkrete Tipps und zeigt Handlungsoptionen auf, wie z.B. «am Tag der Diagnose», «Hilfe annehmen», «Klärung finanzieller Nachlass» oder «WOW! Das ist mein Leben?».

Der Film dient als Hilfsmittel zur Förderung der psychischen Gesundheit, z.B. für Anlässe mit älteren Menschen oder Fachpersonen. Er eignet sich, um Diskussionen zwischen Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen anzustossen. Und er kann Mut machen und anregen.

Links zu weiterführenden Informationen: