Projekt «Angehörigen-Expert/innen in der psychiatrischen Versorgung»
Eckdaten zum Projekt
Vertragspartner
Vereinigung Angehöriger psychisch Kranker Bern (VASK Bern)
Marktgasse 36
3000 Bern
Konsortiumspartner
- Verein EX-IN Schweiz
- Selbsthilfe Schweiz
- Berner Fachhochschule Gesundheit
- Gesundheitsdepartement BS
- Interessensgemeinschaft Sozialpsychiatrie Bern
- Psychiatriezentrum Münsingen
- Psychiatrische Dienste Langenthal
- Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern Spitalamt
- Universitäre Psychiatrische Dienste Bern
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
- Psychiatrie Baselland
- Pro Infirmis Schweiz
- Stiftung Rheinleben
- Psychiatrie Spitäler fmi, Interlaken
- Pro Mente Sana in Abklärung
- Fachverband peer+
- Vereinigung Angehöriger psychisch Kranker Schweiz
- Institut et Haute Ecole de la Santeé La Source, Lausanne
- Association des Journées de la Schizophrénie - Internationale
- L'ilot, Association de proches des troubles psychiques
Laufzeit
01.01.2021 – 31.12.2024
Gesamtbudget
CHF 615'000.–
Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz
CHF 400'000.–
Themenbereiche
- Psychische Erkrankungen
Förderbereich
- IV: Verbreitung eines bestehenden Angebots
Zusammenfassung
Ausgebildete Angehörige bringen ihre Expertise gewinnbringend in die Gesundheitsversorgung ein und leisten damit einen essentiellen Beitrag zur Prävention. Durch die europäisch zertifizierte Weiterbildung Experienced-Involvement (EX-IN) werden Angehörige umfassend für eine recovery-orientierte Angehörigen-Beratung ausgebildet. Die eigenen Angehörigen-Erfahrungen werden reflektiert und validiert, so dass dieses Expertenwissen die Grundlage zukünftiger Interventionen ist. Zudem werden Beratungskompetenzen erweitert.
Von Beginn an ist eine breite Öffentlichkeitsarbeit und eine schweizweite Einbindung der Versorgungsstrukturen zentral. So gelingt es, die Leistungserbringer für eine Implementierung und Zusammenarbeit mit den Absolventinnen und Absolventen zu gewinnen. Primär werden die Absolventinnen und Absolventen zukünftig betreuende Angehörige beraten und begleiten. Des Weiteren arbeiten sie mit bei Schulungen der Leistungserbringer, um den Aufbau der neuen Zusammenarbeit zu unterstützen. Sie sind aktiv an Fortbildungsangeboten für Fachpersonen beteiligt, um den Einbezug von Angehörigen zu stärken. Zudem engagieren sie sich in der Antistigma-Arbeit und bringen ihre Sichtweise in politischen und wirtschaftlichen Gremien ein.
In der Schweiz wurden seit 2009 von Pro Mente Sana und dem Verein EX-IN Schweiz Psychiatrieerfahrene zu EX-IN-Genesungsbegleitenden ausgebildet. Ab 2021 ist der Verein EX-IN Schweiz alleiniger Anbieter. Eine Umfrage im Jahr 2017 zeigt, dass 67% der Befragten eine Anstellung als Peer-Expertin bzw. Peer-Experte gefunden haben. Die Einbindung von ausgebildeten Peers in die Versorgung entspricht einem hohen Bedarf und zeigt erste gute Wirkungen in Evaluationen.
Vergleichbare Weiterbildungsmöglichkeiten für Angehörige fehlen bisher in der Schweiz. In Norddeutschland wird aktuell der dritte EX-IN-Weiterbildunggang für Angehörige angeboten. Ein Wissenstransfer ist geplant. Die hiesige Fachwelt steht der Adaptierung des Projekts sehr offen gegenüber. Verschiedenste Konsortiumspartner haben Interesse bekundet, zukünftig ausgebildete Angehörige anzustellen.